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Polizeiruf 110
Rosentod
Deutschland 2004

Sendungsinformation
Durch eine Gasexplosion fliegt das Einfamilienhaus des Ehepaares Wolter in die Luft. Als Schmücke und Schneider an den Tatort kommen, bietet sich ihnen ein Bild des Grauens, denn in den Trümmern liegt die Leiche einer Frau. Es ist die Hausbesitzerin Stefanie Wolter. Allerdings hätte sie sich gar nicht im Haus befinden sollen, sondern auf einem Kurzurlaub am Süßen See mit ihrem Mann Karl, wie Schmücke und Schneider vom Klempnermeister Grande erfahren. Karl Wolter wird zur Fahndung ausgeschrieben und schließlich in Seeburg gefunden. Er gibt zu, sich mit seiner Frau gestritten zu haben, die deshalb zornig abgefahren sei. Bei einer Ortsbegehung im zerstörten Haus, bei der auch Wolters Stieftochter Carola anwesend ist, stellt sich heraus, dass wertvolle Ikonen fehlen. Schmücke und Schneider gehen von Einbruch mit Todesfolge aus, denn Stefanie Wolter starb nicht durch Gas oder Feuer, sondern wurde vorher erschlagen. Allerdings wurde an der Gasleitung manipuliert. Als die Diebe Erik Vesper und Martin Sander schließlich gefasst werden, stellt sich heraus, dass sie mit dem Mord an Frau Wolter nichts zu tun haben. Auch die gestohlenen Ikonen werden nicht bei ihnen gefunden. Erik Vesper lenkt den Verdacht auf Thomas Neumann, der seine Entlassung beim Klempnermeister Grande Stefanie Wolter zu verdanken hat. Doch Neumann hat ein Alibi. Schmücke und Schneider müssen bei ihren Ermittlungen noch einmal neu ansetzen. Als sie die Vermögensverhältnisse des Ehepaares Wolter recherchieren, stellt sich heraus, dass Karl Wolter von seiner Frau finanziell völlig abhängig war und bei deren Tod, aber auch bei einer Scheidung vollkommen leer ausgegangen wäre. Stieftochter Carola bestätigt, dass die beiden kurz vor der Trennung standen. Karl Wolter hat zwar kein materielles Motiv für den Mord an seiner Frau, aber ein starkes emotionales, und sein Alibi ist wackelig. Der Fall erhält jedoch eine überraschende Wendung, als die Kommissare der Spur des Rosenstraußes nachgehen, der am Tag nach Stefanie Wolters Tod für sie abgegeben wurde.

Schauspieler:
Jaecki Schwarz (Hauptkommissar Herbert Schmücke)
Wolfgang Winkler (Hauptkommissar Herbert Schneider)
Gunnar Teuber (Thomas Neumann)
Michaela Schaffrath (Simone Neumann)
Leonard Lansink (Bernd Grande)
Klausjürgen Steinmann (Dr. Klaus Riepe)
Oliver Stritzel (Karl Wolter)
Angela Sandritter (Carola Wolter)
Oliver Bootz (Erik Vesper)
Peter Rauch (Kommissar Gerlach)

Regie: Hans Werner
Drehbuch: Hans Werner, Dieter Chill
Kamera: Falko Ahsendorf
Musik: Rainer Oleak

Kommissar Schmücke (Jaecki Schwarz).
Schon wieder Pizza! Kommissar Schneider (Wolfgang Winkler mit Pizza-Kurier Thorsten Wolf) ist alles andere, als begeistert.
Kommissar Schmücke (Jaecki Schwarz) entgehen die Spannungen zwischen Karl Wolter (Oliver Strizzel, r.)
Simone Neumannn (Michaela Schaffrath)
Die Polizei stellt die beiden Einbrecher Erik Vesper (Oliver Bootz) und Martin Sander (Sebastian Achilles) in ihrem Versteck.
Kollege Gerlach (Peter Rauch, l.) vom Einbruchsdezernat gewährt Kommissar Schmücke (Jaecki Schwarz) Akteneinsicht.
Karl Wolter (Oliver Stritzel, l.) bestreitet gegenüber Kommissar Schmücke (Jaecki Schwarz) mit dem Mord an seiner Frau etwas zu tun zu haben.
Auch auf eindringliches Nachfragen der Kommissare Schmücke (Jaecki Schwarz, Mitte) und Schneider (Wolfgang Winkler, l.) kann Karl Wolter (Oliver Strizel) die Herkunft des Rosenstraußes nicht erklären.
Auf der Suche nach Zeugen werden die Kommissare Schmücke (Jaecki Schwarz) und Schneider (Wolfgang Winkler) aus dem Hinterhalt beschossen.
Carola Wolter (Angela Sandritter)
Erik Vesper (Oliver Bootz)
Klempnermeister Grande (Leonard Lansink) kann Rosamunde Weigand (Marie Gruber) auch nicht erklären, wie die wertvollen Ikonen seiner Nachbarn in seinem Container gelandet sind.
Klempnermeister Bernd Grande (Leonard Lanski) hütet mehr als ein Geheimnis.
Den Kommissaren Schmücke (Jaecki Schwarz, r.) und Schneider (Wolfgang Winkler) ist klar, dass der ominöse Rosenstrauß der Schlüssel zur Lösung ihres Falles ist.

 
Kultur /
Erzähl-Qualität
TV-Kritik

POLIZEIRUF 110 ; (So, ARD)
Keine Handkanten-Schläge, keine Brutal-Effekte, kein Gebrüll. Das ostdeutsche Schnüffler-Duo, Schmücke (Jaecki Schwarz, mit Buchhaltergesicht) und Schneider (Wolfgang Winkler als "Proletarier") ermittelt gelassen. Das hat manchmal, wie im neuesten Mordfall, etwas komisch Betuliches. Doch die zwei, Kripo-Bezirk Halle und umliegende Dörfer, sind nicht nur geduldige Pizza-Esser, sondern auch beharrliche Bohrer dicker Bretter. Im Story-Geflecht (Buch: Dieter Chill, Regie: Hans Werner) um eine Tote im explodierten Haus klopfen sie wacker täuschende Alibis ab. Sinnen ratlos (wie die Zuschauer), was es mit dem Rosenstrauß für die Tote auf sich hat. Und stöbern zwischen dörflichen Ehe- und Erbkonflikten nach dem Täter. Prägnant mürrisch: Leonard Lansink als rächender Klempner. Entspannende Unterhaltung von besonderer Erzählqualität. (Günther Wolf)

erschienen am 22. März 2004 in Kultur / Medien